29.12.2008

Frohe Weihnachten





Ein Weihnachten am anderen Ende der Welt, es war wunderschoen. Ich wuensche allen noch nachtraeglich ein frohes Fest (sofern das ueberhaupt geht), man moege mir verzeihen, Internet ist das einzige, was mir fehlt. Demnach wuensche ich auch allen vortraeglich einen guten Rutsch ins neue Jahr, das uns allen hoffentlich viel Energie, Freude, Gesundheit, Liebe und Glueck bringt. Happy 2009!

Da Weihnachten in Australien traditionell am 25. Dezember gefeirt wird und der 24. eher das "warm up" in Bezug auf Santa-Anbetungen, Essen und Trinken gehalten wird, hatte ich zum ersten Mal im Leben einen richtigen Geburtstag (der nicht um 16 Uhr zur Bescherung endete), den ich auch sehr genossen habe. Danke fuer all die lieben Glueckwuensche! Es gab Fisch und frische Prawns hmmmm.
Den 25. habe ich ehrlichgesagt noch mehr genossen. Es war unreal. Die Sonne!!! Also, frueh sind Mitch und ich zum Strand, eine Runde schwimmen mit hunderten anderen, mit Lifeguards die Weihnachtsmuetzen trugen und einer lustigen Stimmung. Mittag waren wir bei Mitchs Bruder eingeladen. So kam die Familie zusammen, mit jung (3, 5 und 6 Jahre alte Kids) und alt (die 93 Jahre alte Oma) eine gute Mischung. Den Nachmittag haben wir, um alle Leute im kalten Europa neidisch zu machen, im Pool verbracht.

Am 26., Boxing Day, ging es fuer uns zum Start vom Sydney to Hobart Bootrennen. Wir kamen leider zu spaet (viel Verkehr, keinen Stadtplan) aber das Wetter war so phantastisch, dass wir einfach einen wunderschoenen Tag am Strand von Balmoral hatten (wo man die grossen Yachten sowieso nicht sehen konnte). Dann sind wir mit dem Auto noch ein bisschen rumgecruist, zu einem Aussichtspunkt am Taronga Zoo (wo wir einen super Blick auf den Start gehabt haetten). Sydney ist ja so schoen mit dem Hafen, ich hatte das fast vergessen. Was fuer ein Tag! Die Sonne schien und tausende Menschen unterwegs. Viele davon zu meiner Freude auch auf ihren Booten, sodass ich am Ende doch noch jede Menge Nautisches gesehen habe.

Nun ist Weihnachten und Geburtstag vorbei aber die Aufregung hoert nicht auf. Wir haben eine Hochzeit zu organisieren!

23.12.2008

Big News




Und so schnell kann es gehen. Ich hoffe wir haben niemanden vor den Kopf gestossen und ich hoffe, wer das nun liest und von nichts eine Ahnung hat, der reisse mir bitte nicht den Kopf ab sondern bleibe Freund und lese weiter. Wir haben telefontechnisch eine sehr unguenstige Zeitdifferenz zwischen hier und internettechnisch sind wir quasi nicht verbunden. Alles sehr sehr langsam. Deshalb, hier also die NEWS: Aus dem Reiseblog wird ein Hochzeitsblog! Wir machen so wie Sarah & Marc in love oder Der Wedding Planer (wobei ich nichts von dem je gesehen habe), insgeheim hoffe ich jedoch, dass das hier die schriftliche Ausformulierung einer sehr erfolgreichen Episode von Traumhochzeit wird). Wir haben uns entschlossen, sehr spontan und ueberraschend, well, ja, zu heiraten!
Aber immer schoen der Reihe nach.

Alles kam wirklich sehr unerwartet. Am letzten Tag in Bangkok, nach endlosen Stunden im MBK-Shoppingwahnsinn, nach 12 Runden im Swimming Pool unseres 5-Sterne-Luxushotels, das wir uns zuletzt und zum ersten Mal in Bangkok fuer den Abschluss unserer Reise gegoennt haben, da gingen wir aus. Gleich in der Naehe des Hotels, naja, der erstbeste Pub wuerde man sagen, aber doch mit so viel Gefuehl und Romantik von Mitch ausgewaehlt. “The Old German Beerhouse”.

Verliebt in Berlin, verlobt in Bangkok, und heiraten? Down Under. Eine sehr spontane Hochzeit. Ein bisschen wie Las Vegas. Ein bisschen Rock’n’Roll. Und Romantik. Ich finde, es passt zu uns.

Jeder, der eine binationale Hochzeit in Deutschland gefeiert hat, wird jetzt sicher vor Neid erblassen, wenn ich sage, dass heiraten in Australien ein reinstes Zuckerschlecken ist. Nur einen Monat und einen Tag muss man offiziell registriert sein, bevor man heiraten darf. Dafuer braucht man lediglich einen Pass und einen Celebrant, jemand, der die Trauung durchfuehrt. Im Gegensatz zu dem einen oder anderen Standesbeamten in Berlin ist unser Celebrant ausgesprochen freundlich, charmant und herzlich. Und wo soll die Party stattfinden? Es ist Australien, es ist Sommer … natuerlich am Strand. An einem grandiosen Strand. Fortsetzung folgt. Aus dem Land der Kanguruhs.

18.12.2008

Australischer Sommer





Der letzte Post ist schon eine Weile her, daher dachte ich, waere es Zeit fuer ein Update. Mitch und ich sind am 11.Dezember in Sydney angekommen und geniessen seitdem das entspannte und schoene Leben in Australien. Die Sonne scheint jeden Tag, das Meer rauscht beim einschlafen, die Wassertemperatur steigt von Tag zu Tag und ich erinner mich an all die schoenen Sachen, die mir bei meinen frueheren Besuchen schon positiv aufgefallen sind. Mitchs Eltern sind grossartig und so unglaublich freundlich. Wir haben eine wunderbare Zeit. Weihnachten steht vor der Tuer, und ich kann mich beim Anblick eines schwitzenden Weihnachtsmannes einfach nur totlachen. Die Kinder, die zu "Santa" kommen, kommen gerade vom Strand und wuenschen sich Barbies und Thomas the tank engine Spielzeug. Ich habe zum ersten Mal einen Hund (Jasmin, ein Labradoodle) und verbringe, im Gegensatz zu meinem letzten deutschen Sommer, endlich mal mehr Zeit draussen als drinnen. Das Essen bei Mitchs Mum ist hervorragend, aber ich muss aufpassen, dass ich nicht wieder zunehme (Nur zwei Worte: Pizza und Fish'n'Chips). Ausserdem muss ich mich daran gewoehnen, die einzige Touristin weit und breit zu sein (nachdem man in Thailand offensichtlich als Westler erkannt wurde und die Touris zu Hunderten herumliefen). In Terrigal muss ich nur meinen Mund aufmachen, und die Leute fragen, wo ich herkomme. Die Reaktionen waren immer nett. Alle sind supernett. Deutschland wird ein Schockerlebnis. Ich freu mich trotzdem auf Berlin. Ein bisschen jedenfalls.

10.12.2008

Bye Bye Thailand

Ein trauriger Moment: Es ist unser letzter Tag in Thailand, wir sind in Bangkok und haben den schoensten aller vorstellbaren Urlaube gehabt. Chiang Mai war am Ende wirklich herrlich. Unser supernettes Hotel, die vielen Menschen, die wir getroffen haben und die Sachen, die wir gesehen haben. Ich mochte die Stadt, weil sie vielleicht die Groesse Dresdens hat, also ueberschaubar mit allen Vorzuegen einer Stadt (Buchlaeden, Cafes, Restaurants, Shops, Flughafen, viel zu sehen). Am Montag waren wir frueh noch zum Doi Suitep, einem der wichtigsten Tempel Thailands und sehr golden, glaenzend, liebevoll gepflegt und sehr gut besucht. Die 300 Stufen zum Tempeleingang grad so gestemmt, von oben dann warscheinlich normalerweise eine schoene Sicht. Bevor wir in den Nachtzug nach Bangkok gestiegen sind, haben wir, besonders Mitch, noch eine Hollywoodmaessige Show abgeliefert, in dem wir beide ca. 25 Minuten vor Abfahrt (bestens organisiert, warteten wir schon am Bahnhof, bereit zu fahren) ein ungutes Gefuehl entwickelten, etwas im Hotel vergessen zu haben. Ach ja, unsere Paesse. Im Safe. Sehr clever. An dieser Stelle, falls du das liest Maik, vielen Dank dafuer, dass ich dir eine Karte schreiben wollte, die Adresse aber nicht auswendig wusste und daher angefangen habe, meinen Rucksack nach einem Adressbuch zu durchforsten. Ohne dich und deine Postkarte waeren wir wohl erst am Flughafen... naja. Jedenfalls ist Mitch dann in einer halsbrecherischen Hetzjagd nach den Reisepaessen aufgebrochen, hat den Verkehr im nachmittaeglichen Chiang Mai mittels eines Kamakazi-Saengthowfahrer lahmgelegt, der in 25 Minuten zum Hotel und zurueck zum Bahnhof gerast ist. Sehr suess: Am Ende fragte Mitch "How much?" und der Kamakaze-Fahrer: "Its up to you". Mitch gab reichlich. Ich habe inzwischen den Schaffner angefleht, noch ein paar Minuten zu warten, was aber nicht noetig war, da Mitch hollywoodmaessig etwa 0,5 Sekunden vor fahrplanmaessiger Abfahrtszeit mit unseren Paessen in der Hand am Bahnhof erschien. Wow. Mein Held. Im Zug hab ich dann festgestellt, dass ein Nachtzug wohl die bequemste Art zu reisen ist. Man kann sich ausstrecken, hat Toiletten und viel Platz zum rumlaufen.
Bangkok ist immernoch eine grosse, laute, krasse Stadt, in der man nicht unbedingt laenger als noetig sein moechte - ausser, man wohnt dekandent, an seinem letzten Abend in einem 5 Sterne Hotel. Natuerlich. So haben wir immerhin sowohl superbillig (ein Hostel auf Ko Phi Phi war dermassen schlecht, dass mich Mitch am morgen mit den Worten geweckt hat: "ich glaube wir sollten abhauen, im Bett gibt es Laeuse")als auch Superluxus erlebt. Wir genossen in vollen Zuegen allen Komfort und sind sichtlich gluecklich ueber diesen letzten Abend. In Bangkok verbringen wir einen ganzen Tag im MBK, einem enorm (!) grossen Einkaufszentrum!!! und shoppen bis zur Erschoepfung.
Werde nie vergessen, wie unser schoener Urlaub zuende geht. Werde Thailand vermissen. DIe netten Leute, die so schoen sind und Whiteningzeugs in jeder Creme verwenden, um weiss auszusehen. Die Panckaes mit Bananen drin. Die reifen Mangos. Die Currys. Die Touristenfallen. Die Straende und den Dschungel. Die Tempel und Shoppingmalls. Aber jetzt> auf nach OZ! Freu mich schon auf Familie "Unser Haus ist so weihnachtlich beleuchtet dass man es vom Flugzeug sehen wird" - Mckenzie.

07.12.2008

Chiang Mai: Dschungelcamp und Das perfekte Dinner





Chiang Mai ist sehr unterhaltsam. Was haben wir die ganze Zeit gemacht? wir haben dreimal das Zimmer gewechselt, alle moeglichen Leute von unserer bisherigen Reise wiedergetroffen, die Buchbox der Stadt samt Mitarbeitern kennengelernt, zwei Massagen genossen, sind im Dschungel von einem Baum zum anderen geflogen (flight of the gibbons, siehe Link),waren abseilen (Kopf zuerst), haben einen Kochkurs gemacht, haben den sehr coolen Indieclub Chiang Mais besucht,waren im Pool schwimmen, in Tempeln gucken, wurden von einer Waxing-Spezialistin und einer California-Kellnerin zu unzaehligen Bieren eingeladen, waren Nightmarket und Daymarket-Shopping, haben Kaffee getrunken, Currys gegessen, haben gelernt, Sticky Reis mit Mango zu machen (und diverse Suppen, Currys, Stir-Frieds sowie Fruehlingsrollen mit Sauce). Morgen abend fahren wir nach Bangkok.

02.12.2008

Lampang nach Chiang Mai: Chang Chang Chang



Von Sukothai sind wir gestern Mittag nach Lampang in einer psychisch strapazioesen (kein WC, kein Stop 4,5 Stunden) aber landschaftlich sehr schoenen Busfahrt. Lampang selbst ist jetzt nicht der Hit. Wir hatten aber ein wunderschoenes Teakholz-Guesthouse (Riverside) mit einer internationalen Frontfrau, die mindestens 18 Sprachen konnte. Wir wareen ziemlich froh, vor Chiang Mai noch einen kurzen Zwischenstopp einzulegen (nicht nur wegen dem Klo).

Von Lampang aus kann man naemlich supereasy zum Elephant Conservation Camp kommen.Heute morgen also Fruehstueck, auschecken und nichts wie hin. Ein unglaubliches Erlebnis und so unheimlich beruehrend. Nach einer sehr beeindruckenden Show, in der Elefanten u.a. malen, musizieren und verschiedenste Kunststuecke machen, sind Mitch und ich auf dem Ruecken eines 26jaehrigen starken Elefanten eine Stunde lang durch den Wald, durch Sumpf, Fluss, Berg und Tal geschwenkt worden - ein wirklich beeindruckendes Fortbewegungsmittel. Wir haben den Guten dann Zuckerrohr gegeben und gestreichelt.

Von dort aus wurde es noch besser: Statt auf der Autobahn direkt am Camp auf den Bus nach Chiang Mai zu warten, wurden wir von zwei reizenden Damen mit dem Auto mitgenommen (ohne den Tramperfinger rauszuhalten oder sonstwie verzweifelt auszusehen). Sie haben uns ganz im Ernst fuer null komma nix den ganzen Weg nach CM UND quasi bis vor die Haustuer von unserem Guesthouse-Ziel mitgenommen. Nebenbei haben wir ein bisschen Thai gelernt und ueber ihren Minimart geplaudert. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft hier macht mich immer wieder sprachlos.

Sukothai






Sukothai, noch eines dieser gingantischen alten Wat (Tempel)-Anlagen. Nach Ayuthaya und Lopburi und einer ziemlich anstrengenden Anreise (s.u.) war ich gespannt: Ist Sukothai das alles wirklich wert? Will ich wirklich noch einen Tag im heissen Steinruinen verbringen? Sollte ich nicht viel besser an meinem Tan arbeiten und in den Sueden fahren? Egal, einmal vor Ort, ist man natuerlich neugierig. Mit einem Fahrrad fuhren wir also den ganzen Tag in dieser gingantisch grossen Anlage herum, bis es kein Licht mehr gab zum fotografieren. Ich war stark beeindruckt. Einmal natuerlich von den Ausmassen, der Pracht, die es einst hier gegeben haben muss. Von riesiegen Buddhas, Saeulen, Stilen, Wasseranlagen, menschhohen Lotusblueten und halt Sukothai. Dann war aber noch etwas: Der ganze Park war quasi leer (obwohl dies die High Season ist, wirklich Auswirkungen von Bangkok?). Und: Der historische, weltkulturerbe usw. Park wurde erst 1956 wieder restauriert, nachdem er einige hundert Jahre schoen im Dschungel verwuchert geschlummert hat. Das hat mich wirklich umgehauen.